Eisleben: Luthers Sterbehaus, UNESCO Weltkulturerbe

Luthers Sterbehaus

„Luthers letzter Weg"

Luthers Sterbehaus mit der Ausstellung „Luthers letzter Weg" erzählt von der letzten Reise des Reformators nach Eisleben und von seinen letzten Tagen dort.

Martin Luthers letzte Reise führte ihn im Januar 1546 von Halle aus zurück in seine Geburtsstadt, um Streitigkeiten der Mansfelder Grafen zu schlichten. Bereits von Krankheit und Erschöpfung gezeichnet, meint Luther wenige Tage vor seinem Tod: „Ich bin allhier zu Eisleben geboren und getauft; wie wenn's Gott schicket, dass ich auch hier stürbe!" In der St.-Andreaskirche im Stadtzentrum hielt Luther am 15. Februar seine letzte Predigt. Die Kanzel, von der er predigte, steht noch heute in der Kirche.

St. Andreaskirche in Lutherstadt Eisleben, wo Luther seine letzte Predigt hielt ©Jörg Gläscher, IMG Sachsen-Anhalt

In der Nacht zum 18. Februar 1546 verstarb der 62-jährige Luther. Das Sterbehaus befindet sich gegenüber der St.- Andreaskirche am Marktplatz. Auch das Sterbehaus ist ein Museum und widmet sich den letzten drei Lebenswochen Martin Luthers.

Museum Luthers Sterbehaus in Eisleben ©VON M GmbH, Stuttgart

Neben den Sterbeberichten gehören das originale Bahrtuch von Luthers Sarg sowie seine Totenmaske zu den wichtigsten Ausstellungstücken. Seit 1996 gehört das Sterbehaus wie auch das Geburtshaus Luthers zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im historischen Stadtzentrum Eislebens steht seit 1883 ein Lutherdenkmal auf dem Marktplatz in Gedenken an den berühmtesten Sohn der Stadt, die den Namenszusatz Lutherstadt trägt.

Blick in das Schlafzimmer in Luthers Sterbehaus ©Kunstmann, LutherMuseen

Zeitzeugenbericht Justus Jonas (1493 – 1555), Professorenkollege Martin Luthers

„Ich war Dr. Luthers Begleiter in den letzten Wochen seines Lebens. Wir waren in Eisleben, da Luther in seinem Schiedsrichteramt Streitigkeiten der Mansfelder Grafen schlichten sollte. Er war müde, unlustig, ihm war ständig kalt. Luther ahnte, dass es mit seinem Leben zu Ende geht. Trotzdem führte er mit viel Geschick die Schlichtungsgespräche und predigte zu den Eislebern in der St.-Andreaskirche. Wenn sich die Grafen vertragen haben, wolle er sich in einen Sarg legen und den Maden einen guten Doktor zu verzehren geben, sagte er damals. Gegen ein Uhr in der Nacht des 18. Februar 1546 ließ Luther mich an sein Bett rufen. Es ging ihm sehr schlecht und er betete die Worte ‚Nimm mich selig zu Dir‘. Ärzte kamen hinzu und rieben seinen Körper mit starkem Branntwein ein, um seinen Kreislauf in Gang zu bringen – doch vergebens. In den Morgenstunden verstarb Luther still und geduldig. Furcht vor dem Tod hatte er keine. Der Maler Lucas Furttenagel zeichnete sein Gesicht und nahm ihm die Totenmaske ab. Danach ließen wir Luther in der St.-Andreaskirche aufbahren und die Glocken läuten, sodass die Eisleber Bürger von ihm Abschied nehmen konnten. Nach Halle, Leipzig, Torgau und Wittenberg sendeten wir Boten mit der Todesnachricht. Von Eisleben brachten wir Luthers Sarg nach Halle in die Marienkirche, weiter nach Bitterfeld, Kemberg, schließlich nach Wittenberg. Dort wurde er am 22. Februar in der Schlosskirche beigesetzt."


Titelbild: ©DZT, Christof Herdt

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