Luther-Helden im Herzen Deutschlands

Wie Luther seine Fäden spann – das „Netzwerk“ der Reformation.

Zwar kann niemand Martin Luthers entscheidende Rolle als "Vater der Reformation" bestreiten, doch wäre es nachlässig, die vielen anderen zu übersehen, deren Unterstützung diese Bewegung in eine Welle der Veränderung verwandelte, die die ganze Welt erfasste. Luthers beste Freundin und einzige wahre Liebe, Katharina von Bora, glänzt als eine der führenden weiblichen Persönlichkeiten der Reformation.

Martin Luthers Weg wurde auch durch die Hilfe und Unterstützung seiner Freunde geebnet, wie etwa des großen Intellektuellen Philipp Melanchthon oder Georg Spalatin, deren Einfluss und Fähigkeiten sich sowohl für die Reformation als auch für Luther persönlich als unverzichtbar erwiesen. Auf Luthers Spuren zu wandeln bedeutet aber auch, etwas über die Cranach-Familie, Henry Melchior Muhlenberg oder den großen Musiker Johann Sebastian Bach zu erfahren.

Der Maler der Reformation

Lucas Cranach der Ältere (1472-1553)

„Luther habe ich oft und gern gemalt.“ Eine eigenartige Aussage, so völlig aus dem Kontext gerissen, oder? Findet man heraus, wer es gesagt hat, wird das ganze verständlich. Lucas Cranach der Ältere, Sohn eines Malers um 1472 im oberfränkischen Kronach, war nicht nur selbst Künstler, sondern einer von Luthers engsten Vertrauten.

Singen und Sagen

Johann Sebastian Bach

1693 – zweihundert Jahre nach dem Luther durch die Türen der Eisenacher Lateinschule trat, ist es der acht Jahre junge Johann Sebastian Bach, welcher die wissensreichen Hallen unsicher macht.

Luthers Ehefrau

Katharina von Bora (1499-1552)

„Als ich Martin persönlich kennenlernte, war er bereits ein berühmter Mann. Er hatte seine Thesen angeschlagen und die Schutzhaft auf der Wartburg hinter sich, während der er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Niemand hatte damals geahnt, was die Reformation für die Welt bedeuten wird.“

Radikaler Reformator

Thomas Müntzer (1489-1525)

Thomas Müntzer – ist das nicht der hässliche Typ mit der großen Nase, der gefurchten Stirn, den hervortretenden Augen und den herabgezogenen Mundwinkeln? Das ist das Bild, das wir von ihm haben. Dabei kann gar niemand wissen, wie der Mann aussah. Es gibt kein zeitgenössisches Porträt des radikalen Reformers – stattdessen einen Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert, in dem Müntzer als Ketzer dargestellt werden sollte. Spätere Bildnisse machten aus dem Reformator gar einen debilen, zurückgebliebenen Menschen, der mit gichtigen Fingern die Bibel umklammert.

Martin Luther (1483-1546)

Martin Luther kam am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn von Hans und Margarete Luder zur Welt. Luder, fragt ihr? Richtig – als Luther hat Martin nämlich nicht angefangen.

Diplomat und „Entführer“

Georg Spalatin (1484-1545)

„Ohne mich hätten Luther und seine Lehre es nie so weit geschafft", so Spalatin selbst.

Luthers engster Vertrauter

Philipp Melanchthon (1497-1560)

Luthers engster Vertrauter muss selbstverständlich in der Lage gewesen sein, mit seinen Gedanken mithalten zu können. Es kommt also nicht verwunderlich, dass eben dieser bereits mit zwölf Jahren anfing zu studierten und das in einer Vielzahl von Professuren –Astronomie, Musik, Arithmetik und Geometrie, um einige zu nennen.