freiheyt 1525. 500 Jahre Bauernkrieg

Thüringer Landesausstellung 2025

„Von der Freiheit eines Christenmenschen“. So heißt Luthers berühmteste Schrift. Aufbewahrt wird sie in der Forschungsbibliothek Gotha. Sie gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Und um Freiheit ging es den leibeigenen Bauern, als sie im 16. Jahrhundert den Aufstand probten.

Der Reformator Martin Luther sah Freiheit eher als geistiges Gut an. Dem Prediger Thomas Müntzer ging es da um mehr. Er solidarisierte sich mit den aufständischen Bauern 1524 und wurde schließlich zu einer führenden Figur des Deutschen Bauernkrieges. Die dramatischen Ereignisse kulminierten am 15. Mai 1525 in einer großen Schlacht bei Frankenhausen. Etwa 8000 Bauern standen mit Sensen und Dreschflegeln bewaffnet einem gut organisierten Heer von Landsknechten gegenüber. Sie verloren die Schlacht und die allermeisten auch ihr Leben. So auch Müntzer, der nach Gefangennahme und Folter vierzehn Tage nach der Schlacht vor den Toren Mühlhausens enthauptet wurde.

2025 holen Thüringen und Sachsen-Anhalt die Ereignisse wieder ans Licht. In einer Zeit, da auf der Welt noch immer über Freiheit und Gerechtigkeit gestritten wird. Thüringens Landesausstellung „freiheyt 1525. 500 Jahre Bauernkrieg“ konzentriert sich dabei vor allem auf die historischen Schauplätze in Mühlhausen und Bad Frankenhausen. 

In der Müntzergedenkstätte St. Marien in Mühlhausen wird eine Ausstellung die Gesellschaft im Wandel im beginnenden 16. Jahrhundert zeigen. Besucherinnen und Besucher tauchen ein in historische Lebenswelten und erfahren, wie die Welt des frühen 16. Jahrhunderts funktionierte. Welche Zwänge, Möglichkeiten und tägliche Herausforderungen es gab.

Die Ereignisse des Bauernkrieges von 1524/25 stehen im Mittelpunkt der Ausstellung im Bauernkriegsmuseum in der Mühlhäuser Kornmarktkirche. Handelnde Akteure „kommen zu Wort“. Die Frage wird beantwortet, was eigentlich zum Aufstand führte. Und die Ereignisse entfalten sich in ihrer ganzen Dramatik. 

Das Kulturhistorische Museum in Mühlhausen macht die Sichtweisen auf diesen Aufstand zum Thema. Die Verquickung von Erinnerungen spielt dabei eine Rolle, auch politische Instrumentalisierung in späterer Zeit. Der Blick von Künstlern auf die Ereignisse wird gezeigt und Besuchende werden ermutigt, den Begriff „Freiheit“ zu hinterfragen. Was darf / kann Wissenschaft, zum Beispiel? Und ist in der Kunst wirklich alles erlaubt?

Ein „offenes Geschichtslabor“ im Museum Allerheiligenkirche in Mühlhausen bietet Raum für Gesprächsrunden, kulturelle Begleitveranstaltungen und moderne Formate der Geschichtsvermittlung.

In Bad Frankenhausen ist das Panoramamuseum zentraler Ausstellungsort. Sein Standort: der historische Schlachtenberg von 1525. Im Museum gruppiert sich die Ausstellung um das monumentale 360-Grad-Gemälde von Werner Tübke. Der Titel: „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“. Der Inhalt: Ein üppiges Panorama des 16. Jahrhunderts, ein gigantisches Wimmelbild der Zeit der Renaissance. Frühe Humanisten, Reformatoren und Rebellen, große Künstler und kleine Leute sind zu sehen. Und in starken Bildern wiederersteht die Gedankenwelt der Zeit. Das greift eine Begleitausstellung auf, das die historischen Vorbilder des zentralen Panoramabildes zum Thema macht.

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