Dom St. Marien und St. Severikirche

Der im 14. Jahrhundert erbaute Mariendom ist der Ort, an dem Martin Luther 1507 bis 1511 theologische Vorlesungen besuchte, zum Priester geweiht wurde und seine Eröffnungsvorlesung hielt. Besonders sehenswert sind die gotischen Chorfenster, das umfängliche Chorgestühl (14. Jhd.) sowie die romanischen Skulpturen einer thronenden Madonna und eines monumentalen Kerzenträgers im Innenraum. Berühmt ist er auch wegen der „Gloriosa“, der mit 2,56 m Durchmesser größten freischwingenden mittelalterlichen Glocke der Welt.

Gleich nebenan, auf der Spitze des Hügels, befindet sich die St. Severikirche. Die fünfschiffige frühgotische Hallenkirche war ab dem 12. Jahrhundert Stiftskirche einer Augustinerchorherren-Gemeinde. Hier findet man neben dem Severisarkophag, einen 15 Meter hohen Taufstein oder das Alabasterrelief des Erzengels Michael. 

Der Dom St. Marien soll mit der benachbarten katholischen Kirche St. Severi ein Ort der Freude für Christen und Nichtchristen sein. Zusammen prägen diese beiden architektonischen Schmuckstücke das wunderbare Stadtbild.

Die beiden großen Kirchen feiern jedes Jahr am 10. November gemeinsam die ökumenische Martinsfeier. Tausende Kinder versammeln sich mit leuchtenden Lampions auf dem Domplatz zum „Martini“ und verwandeln diesen zu einem Lichtermeer. Doch bevor das Martinsfeier beginnt, erklingt der unvergleichliche Glockenklang der „Gloriosa“ über Erfurt. Diese lange Tradition gilt sowohl dem Stadtpatron, dem heiligen Martin von Tours als auch Martin Luther.

Ein weiteres jährliches Highlight sind die DomStufen-Festspiele. In der Sommerzeit wird die Treppe zwischen den beiden Kirchen zu einer Opern- oder Musicalbühne. Diese besondere Atmosphäre lockt jedes Jahr tausende Besucher an und ist definitiv ein Besuch wert.

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