Wittenberger Stadtkirche St. Marien

Die Wittenberger Stadtkirche St. Marien wurde im Jahr 1283 fertiggestellt und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Ihr kam eine ganz besondere Bedeutung zu – sie war seit 1514 Luthers Predigtstätte und gilt seitdem als „Mutterkirche der Reformation“. Jedes Jahr zum Reformationstag am 31. Oktober steht die Stadtkirche deshalb neben der Schlosskirche im Mittelpunkt des Gedenkens. Die originale Predigtkanzel von Martin Luther können Sie heute als Leihgabe im Lutherhaus sehen.

Stadtkirche St. Marien in Lutherstadt Wittenberg ©Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Maximilian Wiesenbach

Auch die Heilige Messe wurde in der Stadtkirche zum ersten Mal in deutscher Sprache gefeiert sowie das Abendmahl erstmals in Brot und Wein an die Gemeinde ausgegeben – eine Botschaft mit Signalwirkung, die um die Welt ging. Kurze Zeit später, im Jahr 1525, war die Kirche außerdem Schauplatz der Hochzeit von Martin Luther und Katharina von Bora, die heute noch jährlich im Juni mit einem großen Stadtfest gefeiert wird.

Der Reformationsaltar in der Wittenberger Stadtkirche St. Marien in Lutherstadt Wittenberg ©Klaus-Peter Voigt, IMG Sachsen-Anhalt

Für die Stadtkirche schuf der bedeutende Maler Lucas Cranach der Ältere einen beeindruckenden Reformationsaltar. Auf vier Bildtafeln zeigt er ein detailliertes Gemälde des letzten Abendmahls mit Luther als einem der Jünger. Auch Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen sind auf dem Altar verewigt worden. Darüber hinaus befindet sich in der Kirche ein kunstvoll dekoriertes Taufbecken von Hermann Vischer als das älteste Ausstellungsstück.

Titelbild: ©WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V., Mika Garau