Katharina von Bora (1499-1552)

Luthers Ehefrau

„Als ich Martin persönlich kennenlernte, war er bereits ein berühmter Mann. Er hatte seine Thesen angeschlagen und die Schutzhaft auf der Wartburg hinter sich, während der er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Niemand hatte damals geahnt, was die Reformation für die Welt bedeuten wird.“

Von einer Novizin hin zur Nonne bis hin zur Ehefrau des wohl berühmtesten Reformators – Katharina von Bora, die starke Frau an Luthers Seite. Während ihrer Zeit als Ordensschwester las Katharina die ersten Schriften Martin Luthers, der auch das Klosterleben kritisch sah. Sie selbst hatte es satt. Mit der Hilfe von Luther floh sie 1523 zusammen mit elf weiteren Nonnen aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma und lebte einige Zeit in Wittenberg bei Familie Cranach – gute Freunde von Luther.

„An eine Heirat zwischen uns war zu dem Zeitpunkt noch nicht zu denken. Er wollte mich sogar verkuppeln. So bekannte ich, dass ich entweder ihn oder niemanden heiraten würde, und wurde 1525 endlich seine „Käthe“. Manchmal nannte er mich auch „Herr Käthe“, wenn er meinte, meine Durchsetzungskraft kommentieren zu müssen. Eine deutliche Sprache hatte Martin eben nicht nur als Prediger.“

Und Durchsetzungskraft hatte sie ohne Frage – als geschäftstüchtige Frau verwaltete sie neben dem großen Haushalt ein Bauerngut, betrieb ein Brauhaus und pachtete einen Elbarm für die Fischzucht. Ebenso führte sie ein Hospiz, in dem sie mit anderen Frauen Kranke pflegte – und das alles als Mutter von sechs Kindern. Nach Luthers Tod 1546 floh sie mit ihren Kindern vor dem Schmalkaldischen Krieg nach Dessau und Magdeburg. Als sie nach Wittenberg zurückkehrte, waren ihre Ländereien und Gebäude verwüstet, was sie in wirtschaftliche Not brachte. Gemeinsam mit ihrer Tochter Margarete floh Katharina von Bora im Sommer 1552 erneut aus Wittenberg, dieses Mal vor der Pest. Bei einem Unfall mit ihrer Kutsche auf dem Weg nach Torgau wurde sie verletzt und starb am 29. Dezember an den Folgen. Bestattet wurde sie in der Torgauer Marienkirche.